Das solltest du beim Kauf von Sonnencreme beachten

Sonnenschutz

Der Sommer ist in vollem Gange und die Temperaturen steigen. Deshalb wird es höchste Zeit, ein sehr wichtiges Thema zu besprechen: Sonnencremes. Sie sind der Schlüssel zu einer gesunden, strahlenden Haut und das wichtigste Produkt, um unsere Haut vor Schäden durch UV-Strahlen zu schützen.

Die Wahl der richtigen Sonnencreme ist jedoch oft eine Herausforderung. Die Regale sind voller Produkte, die alle behaupten, das Beste für unsere Haut zu sein. Wie wählt man also die beste Sonnencreme aus? Welche Inhaltsstoffe sollten vermieden werden? Wie viel Schutz ist genug? In diesem Blog-Beitrag gebe ich dir eine Anleitung, was du beim Kauf von Sonnencremes beachten solltest.

Wie lange hält Sonnencreme?

Die Antwort darauf ist nicht ganz so einfach, denn die Haltbarkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab. Generell sind die meisten Sonnencremes nach dem Öffnen etwa 12 Monate haltbar. Das ist meist auf der Verpackung durch ein kleines Symbol, das wie ein offenes Cremetöpfchen aussieht und eine Zahl darin hat, angegeben. Diese Zahl gibt die Anzahl der Monate an, die das Produkt nach dem Öffnen noch verwendet werden kann.

Allerdings sollte man beachten, dass die Effektivität des Sonnenschutzes im Laufe der Zeit abnehmen kann, besonders wenn die Sonnencreme Hitze und Licht ausgesetzt ist, zum Beispiel durch Lagerung im Auto oder am Strand. Daher empfehle ich, Sonnencremes nicht von einem Jahr auf das nächste aufzubewahren, sondern am besten jedes Jahr frisch zu kaufen.

Achte immer darauf, ob sich die Konsistenz, der Geruch oder die Farbe deiner Sonnencreme verändert haben. Diese könnten Anzeichen dafür sein, dass das Produkt abgelaufen ist und nicht mehr den vollen Schutz bietet.

Ungeöffnet müssen Kosmetika und Körperpflegemittel laut Gesetz zudem mindestens 30 Monate haltbar sein, ansonsten muss ein Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben werden.

Wie funktionieren Sonnenschutzmittel eigentlich?

Sonnencreme ist ein essentielles Produkt, das zum Schutz unserer Haut vor den schädlichen Auswirkungen der Sonnenstrahlen entwickelt wurde. Sonnenstrahlen, die auf unsere Haut treffen, können in zwei Haupttypen unterteilt werden können: UVA- und UVB-Strahlen.

UVA-Strahlen dringen tief in die Haut ein und sind hauptsächlich verantwortlich für die Hautalterung und die Entstehung von Falten. UVB-Strahlen hingegen wirken mehr an der Hautoberfläche und sind die Hauptursache für Sonnenbrand und Hautkrebs.

Sonnencremes funktionieren, indem sie die schädlichen Strahlen absorbieren, streuen oder reflektieren. Sie enthalten chemische und/oder mineralische Filter. Chemische Filter, wie Avobenzon oder Octinoxat, absorbieren die UV-Strahlen und wandeln sie in eine geringere Menge Wärme um. Mineralische Filter, wie Zinkoxid oder Titandioxid, sitzen eher auf der Hautoberfläche und reflektieren oder streuen die Strahlen.

Die Wirksamkeit von Sonnencremes wird durch ihren Lichtschutzfaktor (LSF) ausgedrückt. Ein LSF von 30 bedeutet beispielsweise, dass du theoretisch 30-mal länger in der Sonne bleiben kannst, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, als ohne Schutz.

Aber Vorsicht: Das bedeutet nicht, dass ein LSF von 30 einen doppelt so guten Schutz bietet wie ein LSF von 15. Ein LSF von 15 blockiert etwa 93% der UVB-Strahlen, während ein LSF von 30 etwa 97% blockiert. Ab einem LSF von 50 steigt der Schutz nur noch minimal an.

Unabhängig vom LSF ist es wichtig zu wissen, dass keine Sonnencreme einen 100-prozentigen Schutz vor UV-Strahlen bietet. Daher ist es wichtig, weitere Schutzmaßnahmen zu ergreifen, wie das Tragen von Schutzkleidung und das Suchen von Schatten in der Mittagssonne.

Weitere Tipps zu zusätzlichem Sonnenschutz findest du in dem Blogpost Zusätzlicher Sonnenschutz zu Sonnencreme - 6 Tipps

Sonnenschutz bei Sonnenallergie

Sonnenallergie, auch bekannt als polymorphe Lichtdermatose, ist eine Reaktion der Haut auf die Sonnenstrahlung, die oft in Form von Juckreiz, Rötung und kleinen Bläschen auftritt. Wenn du an einer Sonnenallergie leidest, ist es besonders wichtig, dass du eine geeignete Sonnencreme auswählst, um deine Haut zu schützen und die Symptome zu minimieren.

Zuerst solltest du darauf achten, eine Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor (LSF) zu wählen. Ein LSF von mindestens 30 wird empfohlen, wobei ein LSF von 50 oder höher noch besser ist. Der LSF gibt an, wie gut die Sonnencreme vor UVB-Strahlen schützt, die hauptsächlich für Sonnenbrand und Hautkrebs verantwortlich sind. Allerdings können UVA-Strahlen auch eine Sonnenallergie auslösen, daher solltest du auch sicherstellen, dass deine Sonnencreme einen UVA-Schutz bietet. Das wird oft auf der Verpackung als "Breitspektrum-Schutz" oder "UVA/UVB-Schutz" bezeichnet.

Darüber hinaus solltest du überlegen, eine mineralische (physikalische) Sonnencreme zu wählen, anstatt einer mit chemischen Filtern. Mineralische Sonnencremes, die Zinkoxid oder Titandioxid enthalten, wirken, indem sie die UV-Strahlen reflektieren und streuen, und sind oft besser für empfindliche oder reaktive Hauttypen geeignet.

Außerdem ist es ratsam, Sonnencremes zu wählen, die frei von Zusatzstoffen wie Parfüm oder Duftstoffen sind, da diese die Haut reizen und die Symptome der Sonnenallergie verschlimmern können. Fette und Emulgatoren in Sonnenschutzmitteln gelten als problematische Inhaltsstoffe, und das nicht nur, weil sie die Poren verstopfen und Hautreizungen verursachen können.

Wenn diese Stoffe mit Sonnenlicht in Kontakt kommen, entstehen Peroxide. Diese wiederum sind einer der wichtigsten Auslöser der sogenannten Mallorca-Akne. Daher ist für empfindliche Menschen eine fettfreie Sonnencreme oder ein fettfreies Gel die bessere Wahl.

Sonnencreme bei Akne

Akne ist eine der am weitesten verbreiteten Hauterkrankungen und kann durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst oder verschlimmert werden. Während Sonnenschutz essentiell für die Gesundheit unserer Haut ist, kann das Auftragen dicker, schwerer Sonnencremes manchmal dazu führen, dass Poren verstopfen und Akne verschlimmert wird. Aber keine Sorge, es gibt Sonnencremes, die speziell für zu Akne neigende Haut entwickelt wurden und dir helfen können, deine Haut vor schädlichen UV-Strahlen zu schützen, ohne deine Akne zu verschlimmern.

Menschen mit unreiner bzw. öliger Haut und Akne bevorzugen oftmals leichte, gel-basierte oder flüssige Formulierungen anstelle dicker Cremes. Diese sind oft weniger ölig und fühlen sich weniger schwer auf der Haut an, was wiederum dazu beitragen kann, das Risiko von Akne zu minimieren.

Im Allgemeinen sind Sonnenschutzmittel für empfindliche Haut bei unreiner oder zu Akne neigender Haut zu empfehlen – daher solltest du bei der Auswahl eines Sonnenschutzmittels auch darauf achten, dass es parfümfrei und frei von Duftstoffen ist, da die Hautbarriere bei Akne oft gestört ist.

Sonnencreme bei Rosacea

Rosacea ist eine chronische Hauterkrankung, die durch Rötungen, Schwellungen und oft kleine, rote, pickelähnliche Pusteln im Gesicht gekennzeichnet ist. Während die genaue Ursache von Rosacea unbekannt ist, weiß man, dass bestimmte Faktoren, einschließlich Sonneneinstrahlung, zu einer Verschlechterung der Symptome führen können. Daher ist der Sonnenschutz ein unverzichtbarer Bestandteil der Hautpflege für Menschen mit Rosacea.

Eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF) ist ein Muss. Ein LSF von mindestens 30 ist unerlässlich, aber ein LSF von 50 oder höher ist ideal. Da Rosacea eine entzündliche Hauterkrankung ist, kann es hilfreich sein, nach Sonnencremes Ausschau zu halten, die entzündungshemmende Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Allantoin, Niacinamid oder Süßholzwurzel enthalten.

Es ist auch wichtig, dass die Sonnencreme die Haut nicht reizt, da Rosacea-Haut oft empfindlich ist und leicht auf reizende Stoffe reagiert. Achte darauf, Parfüm und Alkohol in den Inhaltsstoffen zu vermeiden, da diese oft Hautreizungen verursachen können. Außerdem sollten Sonnencremes bei Rosacea keine okklusiven (einschließenden) Wirkstoffe enthalten, da diese einen unerwünschten Hitzestau verursachen können. 

Sonnencreme ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit – unabhängig von Hauttyp, Alter oder Jahreszeit. Sie ist deine erste Verteidigungslinie gegen Hautkrebs und deine stärkste Waffe gegen vorzeitige Hautalterung.

Doch Sonnenschutz ist nicht gleich Sonnenschutz. Es gibt verschiedene Faktoren, die du beim Kauf von Sonnencreme beachten solltest: den Lichtschutzfaktor (LSF), die Art des Schutzes (UVA und UVB), die Art der Inhaltsstoffe (chemische oder mineralische Filter) sowie ob das Produkt speziell auf deine Hautbedürfnisse zugeschnitten ist.

Als erfahrene Kosmetikerin möchte ich betonen, dass ein guter Sonnenschutz das A und O einer jeden Hautpflegeroutine ist, unabhängig vom Hauttyp oder Hautzustand. Egal ob du vor hast, den Tag am Strand zu verbringen oder einfach nur einen kurzen Spaziergang machst, vergiss niemals, deine Sonnencreme aufzutragen.

INCIs:
Keine

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